Aktiviert wird die Installation durch Anwesenheitserkennung. Anstatt auf Nutzer zu warten, buhlt BESTÅBOOTH um die Aufmerksamkeit der Menschen in seiner Umgebung. Mit frecher Stimme fordert er sie auf, heranzutreten: „Hey you there, come here!… You need to come closer!“. Seine Stimme und die leuchtende Korona ziehen den Nutzer immer weiter in den Bann, bis der optimale Abstand für das Foto erreicht ist und das Bild aufgenommen wird. Es gibt keine Buttons, keinen Spiegel – der Automat bestimmt den optimalen Moment des Auslösens. Die Wartezeit bis zum fertigen Fotoprint überbrückt BESTÅBOOTH, indem er Cover-Versionen verschiedener Britney-Spears-Songs zum Besten gibt.
IMPLEMENTIERUNG DES PROJEKTS
Technologisch basiert die Installation auf einer MS Kinect II. Durch ihren PrimeSense-Tiefensensor und die weitwinklige HD-Farbkamera liefert sie sowohl geeignete Aufnahmen als auch die Möglichkeit der Nutzererkennung. Ein ringartig aufgebauter LED Flash dient als Blitz, zwei Lautsprecher sorgen für das akustische Erlebnis. Ein Fotoprinter gibt die Bilder in quadratischer Stickerform aus.
Die Ansteuerung der Kinect erfolgt über ein MS Surface Pro Tablet, die der restlichen Komponenten über ein Arduino Micro Board. Software-seitig steuert eine Processing-Anwendung die Logik der miteinander verketteten In- und Outputs.
REFLEXION ÜBER DAS DESIGN
Mit seinem menschlich anmutenden Verhalten entfernt sich unsere Studie vom Klischee der devoten, langweiligen Maschine. In Rückbesinnung an die Hommage der klassischen Fotokabine war es uns wichtig, der redesignten Box eine eigene Persönlichkeit zu geben. Durch seinen launenhaften, auffordernden Charakter liefert BESTÅBOOTH einen Beitrag zur Diskussion, wie die zukünftige Beziehung zwischen uns Menschen und „empfindungsfähigen“, vernetzten IoT-Produkten gestaltet werden kann.