DESIGN FÜR ÄLTERE MENSCHEN MIT DEMENZ
Der MeMoTray ist ein physischer Computing-Design-Prototyp, den wir im EU-Forschungsprojekt CCE (Connected Care for Elderly People Suffering from Dementia) entwickelten. Das Projekt wurde in den Jahren 2011–2012 durchgeführt. Dabei konzentrierte sich das Designteam auf die Bedürfnisse älterer Menschen und besonders derer in frühen Stadien der Demenzerkrankung.
In Bezug auf die grundlegende Funktionalität ist der MeMoTray das elektronische Pendant der Pinnwand oder der Kommodenschublade. Die meisten Menschen haben einen Platz in ihrer Wohnung, an dem sie wichtige Dinge wie Schlüssel, Brieftasche oder To-Do-Listen ablegen. Der MeMoTray verbindet diese analogen Alltagsgegenstände mit dem Internet und weist ihnen Aufgaben und Aktivitäten in der digitalen Welt (Internet of Things) zu.
REMINDER OBJECTS
Ausgestattet mit moderner Sensorentechnologie (RFID, Umgebungssensoren) identifiziert und analysiert der MeMoTray Objekt- und Umgebungsdaten, z. B. einen Schlüsselbund, der zum Abschließen der Haustür benötigt wird. Zudem kann der MeMoTray auf den Kalender der Nutzer zugreifen und sie so bei der Planung ihrer Alltagsaktivitäten unterstützen. Visuelle, akustische und haptische Signale stellen sicher, dass MeMoTrays Erinnerungen erkannt werden. Dank der Verbindung des MeMoTrays mit anderen Haushaltsgeräten, etwa einer interaktiven Fußmatte, werden Hinweise überall da gesendet, wo es notwendig werden könnte.
Der MeMoTray wurde als „Reminder Object“ entwickelt und eignet sich hervorragend für Menschen mit Demenz. Indem das System deren Verhalten verfolgt, erkennt es notwendige Erinnerungen und ermöglicht ihnen auf diese Weise, etwas Normalität und Unabhängigkeit wiederzugewinnen
Der MeMoTray wurde auf zahlreichen Konferenzen vorgestellt, etwa auf der Hyperkult XIV in einem Vortrag von Henrik Rieß und Sophie Rosentreter über den Umgang mit Menschen mit Demenz.